Die Goldnachfragetrends für das dritte und vierte Quartal 2023 präsentierten ein gemischtes Bild, geprägt von vielfältigen Einflüssen auf den Markt. Im dritten Quartal war die Goldnachfrage im Vergleich zum Vorjahr zwar schwächer, aber dennoch gesund im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt. Die durchschnittlichen Goldpreise lagen bei etwa 1.928,50 US-Dollar pro Unze, was 12% höher als im Vorjahr war. Insbesondere zentrale Banken haben in diesem Zeitraum historisch hohe Mengen an Gold gekauft, was teilweise auf die anhaltende geopolitische Unsicherheit und die Abkehr von US-Dollar-Reserven zurückzuführen ist.
Die Mineproduktion erreichte im dritten Quartal 2023 einen Rekordwert, was zu einer Gesamtangebotssteigerung von 6% gegenüber dem Vorjahr führte. Diese Steigerung wurde durch erhöhte Produktionszahlen in Ländern wie Kanada, den USA, Ghana und Australien getrieben. Gleichzeitig gab es jedoch auch Herausforderungen in anderen Ländern, wie Mexiko, Tansania, Sudan und Russland, aufgrund von verschiedenen Faktoren wie Produktionsaussetzungen und Konflikten.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen war in China besonders stark, wo wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten die Nachfrage ankurbelten. Im Gegensatz dazu verzeichnete Europa, insbesondere Deutschland, sowie die USA, Türkei, Australien und Iran, einen Rückgang in der Nachfrage nach Goldbarren und -münzen.
Für das vierte Quartal 2023 wurde ein abnehmender Trend in den Goldpreisen beobachtet, was teilweise auf die Entscheidung der US-Notenbank zurückgeführt werden kann, die Zinssätze unverändert zu lassen. Dies führte zu einer Erwartungshaltung eines „weichen Landens“ der Wirtschaft, wodurch eine Rezession vermieden werden könnte. Darüber hinaus sanken die Inflationsbedenken, was ebenfalls zu einem Rückgang der Goldpreise führte. Jedoch könnten steigende Ölpreise und geopolitische Spannungen im Nahen Osten die Goldpreise wieder in die Höhe treiben.
Diese Einblicke in die Goldnachfragetrends zeigen, wie vielfältig die Faktoren sind, die die Goldmärkte beeinflussen. Weitere Details und Analysen zu diesen Trends finden Sie auf der Website des World Gold Council und auf Equiti.com.
Die Goldnachfragetrends für das dritte Quartal 2023 zeigen folgende Schlüsselpunkte (Quelle: gold.org (2023):
- Gesamtnachfrage: Die Goldnachfrage lag im dritten Quartal 2023 bei 1.147 Tonnen, was 6% weniger im Vergleich zum Vorjahr, aber 8% über dem Fünfjahresdurchschnitt ist. Unter Einbeziehung von OTC (Over-the-Counter) und Lagerbestandsflüssen belief sich die Gesamtnachfrage auf 1.267 Tonnen, ein Anstieg von 6% gegenüber dem Vorjahr.
- Zentralbanken: Die Netto-Goldkäufe der Zentralbanken betrugen 337 Tonnen, was das drittstärkste Quartal in der Datenserie darstellt, obwohl es nicht an das Rekordquartal Q3’22 mit 459 Tonnen heranreicht. Die Zentralbanknachfrage im bisherigen Jahresverlauf liegt 14% über dem Vorjahreszeitraum bei einem Rekord von 800 Tonnen.
- Investitionen: Die Investitionsnachfrage lag bei 157 Tonnen, was zwar 56% höher als im Vorjahr, aber schwach im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt von 315 Tonnen ist. Die globalen Gold-ETFs verzeichneten einen Rückgang von 139 Tonnen im dritten Quartal. Die Bar- und Münzinvestitionen sanken um 14% gegenüber dem Vorjahr auf 296 Tonnen, lagen aber deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von 267 Tonnen.
- Schmuck: Der Schmuckverbrauch ging leicht zurück, um 2% auf 516 Tonnen, angesichts der anhaltend hohen Goldpreise. Die Schmuckherstellung war mit einem Rückgang von 1% auf 578 Tonnen etwas widerstandsfähiger.
- Technologie: Die Nachfrage nach Gold in der Technologiebranche sank um 3% auf 75 Tonnen, bedingt durch eine schwache Nachfrage im Bereich der Unterhaltungselektronik.
- Angebot: Die Minenproduktion erreichte mit 971 Tonnen einen Rekord im dritten Quartal und trug dazu bei, das gesamte Goldangebot auf 1.267 Tonnen zu heben, ein Anstieg von 6% gegenüber dem Vorjahr. Auch das recycelte Gold war mit einem Anstieg von 8% auf 289 Tonnen höher als im Vorjahr.
- Preistrends: Der durchschnittliche Goldpreis lag bei 1.928,5 US-Dollar pro Unze, was zwar 2% unter dem Rekordhoch des zweiten Quartals liegt, aber dennoch 12% höher als im Vorjahr ist. In einigen Ländern wie Japan, China und der Türkei stiegen die lokalen Goldpreise aufgrund der Währungsschwäche gegenüber dem US-Dollar.
Diese Trends deuten insgesamt auf eine gemischte, aber insgesamt gesunde Goldmarkt-Dynamik hin, mit stabilen Nachfrage- und Angebotstrends, obwohl die Investitionsnachfrage gemischt und der Schmuckverbrauch leicht rückläufig ist.
Quellen
- World Gold Council – Gold Demand Trends Q3 2023: Gold Demand Trends Q3 2023 | World Gold Council
- World Gold Council – Supply: Supply | World Gold Council
- World Gold Council – Investment: Investment | World Gold Council
- Equiti – Gold Q4 outlook 2023: Gold Q4 outlook 2023
- Gold.org (2023). Gold Demand Trends Q3 2023. https://www.gold.org/goldhub/research/gold-demand-trends/gold-demand-trends-q3-2023